Wanderung Walenpfad – hoch über dem Engelbergertal
Ein wunderschöner Sonnentag, mit Temperaturen bis zu 33 Grad, erwartet uns zu dieser, von Wanderleiter André Ingold organisierten, Tagestour.
Solche ideale Voraussetzungen hielten mich, als Teilnehmer dieser Tour, nicht in den Federn und deshalb stand ich schon um sechs Uhr auf und genoss bis zur Abfahrt um 08.05 Uhr meine Vorfreude.
Am Bahnhof in Herzogenbuchsee wurde ich überrascht von einer grossen Zahl an gleichgesinnten Wanderfreunden. Als Einstieg führte uns eine gemütliche Zugreise über Olten nach Luzern, wo wir im Zug nach Wolfenschiessen auf megaviele Tagesausflügler stiessen und deshalb diese Strecke stehen mussten. Leider war der Bus nach Oberrickenbach auch schon überfüllt, so dass wir an diesem Ort warten mussten, bis uns dieser Chauffeur auf einer zweiten Fahrt abholte. An der Talstation der Luftseilbahn Fell-Chrüzhütte-Bannalp hiess es erneut anstehen. Der Bahnangestellte an der Kasse hatte so einige Mühe mit dem Ausstellen der Tickets.
Oben in der Bannalp angekommen, galt es bereits bei vorgerückter Stunde um 11.00 Uhr die Wanderung ohne einen Startkaffee anzutreten. Zwei Frauen erhielten vom Wanderleiter eine leichtere und weniger gefährlichere Route angeboten, da sie nicht das passende Schuhwerk trugen. Also wichtig, Ausschreibung immer gut lesen!
Der erste Teil der Wanderung führte auf angenehmem Bergpfad, teils in sonnigem aber auch schattigem Gelände, oberhalb des Bannalpsees entlang. Die sehr warmen Temperaturen veranlasste die Wandergruppe, vermehrt eine Trinkpause einzuschalten. Schon im ersten Anstieg zum Oberfeld auf 1826 Meter war dies nötig. Auf forderndem, aber gut gesicherten Bergwanderweg, ging es unserem nächsten Ziel entgegen. Die Walegg, höchster Punkt der Tour auf 1952 Meter, erreichen wir um 12:45 Uhr. Bedingt durch den späten Start und die unangenehmen Verzögerungen bei Bus und Luftseilbahn, erfolgte die Mittagsrast verspätet.
Nach ausreichender Erholung und gut gestärkt setzte sich der lange Tatzelwurm mit 11 Frauen und 5 Männern wieder in Bewegung. Der Westflanke des kleinen Walenstock entlang erreichten wir nach gut der Hälfte der Tour das Zwischenziel, die Walenalp auf 1673 Meter. Das Angebot des Wanderleiters, hier die Tour abzukürzen und sich von einem Bergtaxi ins Tal führen zu lassen, verneinten alle und wollten diese schöne Tour noch vollenden. Nun galt es also noch den bevorstehenden Schlussanstieg von 200 Meter über die Sädelegg zu erklimmen. Dieser letzte Anstieg belohnte uns mit einer äusserst seltenen Wildbegegnung, in Form eines Auerhuhns, welches wir beim Sünnelen aufschreckten.
Bereits 16.00 Uhr zeigte der Blick auf die Uhr als wir bei der SAC-Hütte im Brunni ankamen. So konnten wir die idyllische Ambiance rund um den See und den kurzen Erholungstrunk nicht richtig geniessen. Denn es galt noch für einige den Abstieg nach Ristis unter die Füsse zu nehmen, während die andern mit dem Sessellift runterschaukelten. Die Gondel brachte uns schlussendlich ins Klosterdorf Engelberg, wo wir den Bus um Haaresbreite verpassten und deshalb noch eine viertel Stunde durchs Dorf zum Bahnhof wandern mussten.
Die Heimreise gestaltete sich wie am Morgen. Fahrt bis Luzern war sitzend noch möglich, die Strecke nach Olten mussten wir alle stehend absolvieren.
Zwei Stunden später als geplant, kurz vor 20:00 Uhr, entsteige ich dem Zug in Herzogenbuchsee und schlendere gemütlich zu den Glockenklängen der Kirche nach Hause und lasse im gleichen Rhythmus meine Seele bammeln.
Walter Sterchi
Daten zu dieser Wanderung: | |
Länge | 11.33 km |
Aufstieg / Abstieg | 643 m / 757 m |
min. / max. Höhe | 1’595 m / 1‘952 m |
reine Wanderzeit | 3 h 49 min |