
Bericht zur Wanderung auf der „ViaSurprise“ – von Zwingen (BL) nach Meltingen (SO)
Die ViaSurprise war tatsächlich eine sehr positive und schöne Überraschung.
Die Wetterprognose für die heutige Wanderung stimmte zuversichtlich und die Reise via Olten, Basel nach Zwingen klappte reibungslos. In der Bäckerei mit einem kleinen Dorfladen „Anklin und Stebler“ konnten wir das Startkaffee mit Brötli und eine freundliche Bedienung geniessen.
Startklar nach der Stärkung begannen wir zu wandern. Der Weg führte uns zuerst durch eine Einfamilienhaussiedlung und bald erreichten wir die Abzweigung zum Wanderweg entlang der Birs. Die Bahnlinie Delémont – Laufen – Basel begleitete uns einen Moment lang, störte aber gar nicht. Die Umgebung ist noch grün mit einem leichten Touch von Herbstfärbung und wirkt etwas wild. Entlang des Weges erklärte uns Vreni eine spezielle Pflanze – das Mädesüss. Schon oft gesehen, aber nicht gewusst, dass dies eine vielseitige Pflanze ist und früher zum Süssen und Aromatisieren verwendet wurde. Aus den Blüten kann man einen aromatischen Tee herstellen und die unterirdischen und grünen Pflanzenteile gelten als essbar. Sie zeigte uns auch die Gebilde der Rosengallwespe. An einem Strauch fanden sich etliche dieser knolligen und doch luftigen Gebilde.
Beim Chessliloch verlassen wir den Fluss und der sprudelnde Ibach ist unser neuer Begleiter. Nach dieser Abzweigung laufen wir leicht aufwärts auf einem breiten Weg aus Juragestein, können gut Gespräche führen kommen gut vorwärts. Es ist noch feucht, die Luft hat einen speziellen Geruch und wirkt hier herbstlich. Wir geniessen die erste Trinkpause, nutzen diese für „Umziehaktionen“ und das Hervorholen der Stöcke.
Bald danach erreichen wir nach einem angenehmen Abstieg auf einem schmalen Pfad den Ibach. Auf diesem Abschnitt der ViaSurprise gibt es auch einen Höhlenentdeckungspfad und wir treffen laufend auf Tafeln mit Bildern und interessanten Informationen. Fotografieren ist angesagt, Lesen können wir das dann ja zuhause.
Der Weg wird nun zauberhaft, mystisch und praktisch an jeder Biegung und in kurzen Abschnitten sehen wir so schöne Szenerien, die von der Natur geschaffen wurden. Dank des Regens ist alles sehr grün, wirkt frisch und lebendig. Die verschiedenen Moose leuchten und die Pflanzenwelt ist so lebendig. Dazu noch das Geplätscher des Ibachs mit kleinen Wasserfällen, Stauungen, Gehölz im Bachbett und steilen Wänden auf beiden Seiten, wo ebenfalls Pflanzen gewachsen sind. Wir wandern längere Zeit durch diese sehr abwechslungsreiche Schlucht, staunen, bleiben stehen und überqueren den Ibach auf Brücken und älteren Stegen. Ich habe dein Eindruck, alle sind begeistert von dieser Schlucht und staunen wie Kinder beim Vorwärtslaufen. Bilder werden natürlich auch gemacht, kaum einige Schritte weiter, wieder eine Stelle, die fotografiert werden sollte.
Trotz dem vielen Staunen kommen wir gut voran. Bevor wir im Chaltenbrunnental wandern, machen wir unsere Mittagspause und können den Sonnenschein und unsere Picknicks geniessen. Es wird richtig warm an der Sonne.
Das Chaltenbrunnental ist ein Waldreservat und Totholz wird liegen gelassen, was vielen bedrohten Arten dienlich ist. Der Weg ist mal breit, dann wieder etwas ruppig und immer leicht ansteigend. Auch in diesem mystischen Tal überqueren wir den Bach über kleine Brücken und Stege. Wir sehen tatsächlich viele gefallene Bäume, zum Teil versperren diese uns auch den Weg, machen ihn aber umso spannender. Die hohen Kalk-Felswände auf beiden Seiten beeindrucken sehr und das mannigfaltige Grün der Pflanzen sowieso. Eine echte Augenweide, zum Geniessen und Entspannen, Träumen und sich in eine Märchenwelt versetzen zu lassen.
Nach diesem genussvollen Staunen dem Fluss entlang gewinnen wir langsam und sanft wieder an Höhe. Der Weg wird breiten und plötzlich haben wir eine offene und wunderschöne Lichtung vor uns. Wir nutzen diesen Platz für eine weitere Kurzpause und danach laufen wir weiter Richtung Meltingen und gelangen relativ schnell auf die Hauptstrasse. Irgendwie ist der Zauber auf der Teerstrasse vorbei, ein relativ frischer Wind weht und der Himmel ist jetzt bedeckt. Bis nach Meltingen ist es nicht mehr weit und wir kommen zügig voran, haben auch noch ausreichend Zeit. Im Nachbarort Zullwil ist ein Restaurant geöffnet und gleich daneben die Bushaltestelle. Wir entscheiden uns, dort eine Erfrischung zu geniessen und dann direkt den Bus nach Liestal zu nehmen.
Die Busfahrt von Zullwil nach Liestal führt durch zahlreiche Ortschaften, von denen die wenigsten schon gehört haben. Die Landschaft ist abwechslungsreich, besiedelt und gehört vorerst noch zu Solothurn und dann zu Basel-Landschaft. Die Uhren laufen in dieser Region wohl etwas anders. Trotz kaum Fahrgästen haben wir in Liestal eine Verspätung und verpassen den guten Anschluss, können aber bald einen anderen Zug nach Olten benutzen.
Der heutige Teil der ViaSurprise war tatsächlich sehr schön, abwechslungsreich und führte uns in eine ganz neue Umgebung. Herzlichen Dank an Vreni für die gute Leitung und die Planung.
Christina Estermann






























