Eine Abendwanderung in drei Etappen
Die Mehrheit der Wandernden traf sich bereits in Herzogenbuchsee am Bahnhof, um mit dem Bus nach Langenthal zur Haltestelle Tell/Kantonalbank zu fahren. Die erste Etappe führte dann am Tierpark vorbei zum Aspisee und in einem Bogen zum Fussballplatz des FC Obersteckholz. Hier stiess dann auch der Schreibende zur Gruppe, die ein gutes Dutzend Leute umfasste. Weil es hier um 17:30 Uhr bereits die erste Pause, mit Annemarie Maurers Späckzüpfe und Eistee, gab, die ein guter Fee hier deponiert hatte, konnte ich mich sogar noch etwas länger als geplant ausruhen.
Weiter ging die Wanderung dann durchs Obersteckholzer Pfyfferloch hinauf zur Waldhütte der Lotzwilburger und weiter empor zur Jagdhütte auf dem Rappechopf. Gleich nebenan ist das grosse neue Wasserreservoir des WUL (Wasserversorgung unteres Langetental). Hier brannte schon das Grillfeuer, angefacht von Fritz Rothenbühler, der für die begleitenden Arbeiten delegiert worden war. Es wurde ausgiebig gebrätelt und geschlemmt. Noch hatte es Späckzüpfe aber nicht mehr lange. Weiter mittragen musste sie niemand mehr oder wenn, dann im Magen. Ziel der dritten Etappe war dann das Bürgisweyerbad, das wir nach einer kurzweiligen Wanderung gegen acht Uhr erreichten. Der grosszügige Garten des Restaurants ist immer wieder ein Highlight. Wir machten es uns am namengebenden Weiher bequem und genossen die letzten Sonnenstrahlen.
Schon bald ging es – nein nicht auf dem kürzesten Weg – weiter nach Melchnau, mit einem Abstecher steil empor ins Ghürn. Hier, kurz vor der Hochwacht machten wir einen Schwenker nach links und erreichten über den Rastplatz Pauli beim Einnachten das Ziel in Melchnau Oberdorf.
Den Vollmond, der eigentlich Anlass der Wanderung war, haben wir zwar nicht gesehen, nicht einmal den bereits etwas angefressenen abnehmenden Mond, der noch nicht einmal aufgegangen war, als wir in Melchnau bereits wieder den Bus bestiegen. Gelohnt hat es sich trotz allem. Wir befinden uns halt schon in einer wunderschönen Umgebung.
Geschichte am Rand: wir hatten eine Mitwandernde aus der Ukraine unter uns. Im Restaurant Linde in Melchnau, hat sie eine Landsfrau getroffen, die dort seit einigen Wochen arbeitet und es hat sich angebahnt, dass auch sie möglicherweise hier, bei Musti, einen Job finden könnte. Was daraus geworden ist? Ich weiss es nicht, hoffe aber sowieso auf ein Happyend in der unsäglichen Geschichte rund um die Ukraine.
Annemarie Maurer