Vorstandsausflug 2023 – von Solothurn zum Bielersee
Ein wunderschöner sonniger und warmer Tag erwartet den Vorstand mit Wander- und Ressortleiter zur heutigen Reise. Nach der Busfahrt nach Solothurn geht’s um 9.10 Uhr ab der Schiff-Anlegestelle mit der «Stadt Solothurn» nach Biel. Die Plätze sind glücklicherweise reserviert und das reichhaltige Kapitäns-Frühstück ist bereits aufgedeckt. Wir geniessen die Aussicht und die Leckereien auf den Tellern. Rechter Hand sehen wir den Weissenstein, die Hasenmatt und natürlich die imposante Wandfluh. NF Wanderungen führten uns bereits in diese Region. Bis Grenchen sind die Uferzonen ziemlich naturbelassen, Schwäne und andere Wasservögel schwimmen an uns vorbei und die Fahrt ist abwechslungsreich. Immer wieder können wir schöne Uferlandschaften der Wiiti erblicken, während wir plaudern und das Frühstück geniessen. Nach und nach bewegen wir uns auf dem Schiff, finden schattige und luftige Ecken und geniessen die beruhigende und sanfte Fahrt auf der Aare.
Büren an der Aare wäre eine separate Reise wert und wir fahren nach dieser Anlegestelle unter der imposanten und schön mit Pflanzen geschmückten Holzbrücke weiter Richtung Biel. Die Fahrt zieht sich dahin, ist kurzweilig, bietet schöne Aussichten. Fischer mit kleinen Booten versuchen ihr Glück und geniessen diese Aktivität offensichtlich.
Nach dem Halt in Brügg passieren wir alsbald die Schleuse. Es geht erstaunlich schnell bis der Höhenunterschied ausgeglichen ist und wir auf dem Bielersee-Niveau weiterfahren können.
Um 12.00 Uhr geht’s bereits weiter Richtung Erlach. Nach kurzer Fahrt steigen wir in Ligerz aus und fahren mit der Standseilbahn nach Prêles hoch. Wir schätzen die Fahrt, bleibt uns doch ein relativ langer Aufstieg in der Mittagssonne erspart. Wir marschieren durch das Dorf und erreichen bald den schattigen Wald und den Anfang der Twannbachschlucht. Die Stöcke werden ausgepackt, etwas getrunken und dann tauchen wir in die mystische Landschaft der Schlucht ein. Es ist erfrischend angenehm, grün und wild. Die Steine im Twannbach und am Ufer sind mit Moos bewachsen, riesige Felsblöcke werden vom Bach umflossen, umgestürzte Bäumen liegen quer über oder neben dem Bach. Eine mystische und märchenhafte Landschaft, die sich während dem Abstieg auch ändert und bald enger wird. Die Sandsteinwände sind imposant, werden immer höher und der Weg ist mittlerweile durch einen Handlauf gesichert. Wir können so etwas sicherer und entspannter die wilde Schönheit der Schlucht bestaunen und trotzdem weiter wandern. Der Weg verläuft zum Teil auch unter den Sandsteinfelsen, und weiter unten fliesst der Twannbach im urspünglichen und wilden Bachbett. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, weil ich das erste Mal diese Schlucht erwanderte. Mir kommen unweigerlich die Wanderungen von Frodo und Sam aus Herr der Ringe in den Sinn. Die Sandsteinfelsen erinnern mich auch an die Unterstände, in welchen der Crog Magnon Mensch im Tal der Vézère im Perigord urzeitlich wohnte. Andere Vorstandsmitglieder erinnern sich an frühere Besuche, sind aber immer von Neuem von der Schönheit begeistert. Bei all dem Staunen und Geniessen erreichen wir alsbald das Ende der Twannbachschlucht und plötzlich haben wir Sicht auf den Bielersee.
Die Twannbachschlucht ist übrigens im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung eingetragen.
Der Abstieg nach Twann führt über eine steile Treppe und mit herrlichem Blick auf den Bielersee und die Umgebung. Der Weg zur Schiffsanlegestelle vom Dorf führt dann grösstenteils durch die Baustelle am Bahnhof und holt uns abrupt aus den träumerischen Gedanken in der Schlucht heraus. Im Schatten können wir uns an der Schiffshaltestelle verpflegen, bevor wir weiter nach Erlach fahren. Das Kaptäns-Frühstück war so grosszügig bemessen, dass wir noch Brot, Käse und Eier essen konnten. Das Schiff kommt pünktlich und bald erreichen wir Erlach. Linker Hand ist die St. Petersinsel – von Erlach aus kann man ans Ende der Insel wandern, was sich aber ziemlich lange hinzieht und topfeben ist. Mit dem Fahrrad oder dem Böötli wohl eher ein Genuss. Eine Haltestelle mit wunderschönen Pflanzenkisten mit leuchtenden Pflanzen. Das Wasser des Bielersees wirkt hier sehr sanft und weich und ruhig.
Der Name der Ortschaft Erlach geht auf die Berner Patrizier Familie von Erlach zurück. Die Besiedlung der Gegend kann bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgt werden. In Erlach sind das Schloss, die evangelisch-reformierte Kirch St. Ulrich und die Altstadt sehenswert. Sie verzaubert durch gemütliche Ecken, alte Gebäude, interessante Geschäfte und gepflegte Gärten. Nicht zu vergessen der «Bücherschrank» auf dem Weg vom Strand zur Bushaltestelle.
Im Strandrestaurant wird ein kurzer Zwischenhalt für ein «Gelati» gemacht, dann ins Stedtli geschlendert und nach einer Wartezeit geht’s dann weiter nach Lüscherz – dem letzten Teil unseres Tagesausfluges. Die Nachmittagshitze macht alle etwas müde, der kühle Bus nach Lüscherz wird mit «ah und oh» sehr geschätzt. In Lüscherz haben wir die Möglichkeit im Bistro etwas zu Essen und Trinken und zwei Frauen geniessen ein abkühlendes Bad am schönen Strandteil von Lüscherz.
Alle sind damit einverstanden, um 17.59 die Rückreise nach diesem intensiven Tag anzutreten. Mit dem Bus und Zug geht’s via Bern retour nach Herzogenbuchsee.
Die Eindrücke dieser Vorstandsreise werden in Erinnerung bleiben und Ideen für weitere Besuche der Gegend anregen. Höhepunkte des heutigen Tages waren ganz sicher die Schifffahrt von Solothurn nach Biel und die märchenhafte und mystische Twannbachschlucht.
Herzlichen Dank an Annemarie für die Organisation dieses Ausfluges.
Christina Estermann