Wandern mit Flüchtlingen – von Aarwangen nach Herzogenbuchsee
Für viele Flüchtlinge ist die Flüchtlingswanderung ein mit Freude erwarteter Fixpunkt im Jahreslauf. Die Teilnehmerzahl schwankt aber stark. Warum, das ist schwer zu ergründen. Der diesjährigen sechsten Auflage war eine Rekordzahl beschieden. 82 Erwachsene und Kinder hatten sich angemeldet, Begleitpersonen inklusive. Wie viele tatsächlich kamen, hat im Gewusel niemand genau nachgezählt. Mit jenen, die erst zum Nachtessen dazukamen, dürften es insgesamt doch gegen 80 gewesen sein, davon etwa 20 aus dem Rückkehrzentrum Aarwangen.
Eine über Erwarten grosse Schar versammelte sich bereits um 12.45 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Buchsi zur Anreise mit dem Zug nach Aarwangen. Mit dabei waren mehrere Kinderwagen, was den Einstieg und Umstieg in den beiden im Umbau begriffenen Bahnhöfen Herzogenbuchsee und Langenthal zur Herausforderung gestaltete. Mit den Teilnehmenden aus dem Rückkehrzentrum war die Zahl der Mitwandernden und gefahren Werdenden beim Startpunkt Haltestelle Schloss Aarwangen auf rund fünf Dutzend angewachsen.
Die etwa zweieinhalbstündige Wanderung am südlichen Aareufer bis zum Kraftwerk Bannwil profitierte von angenehmem Wetter und einer abwechslungsreichen Routenführung. Für Annemarie Maurer hatte Vreni Rothenbühler die Wanderleitung übernommen. Sehr willkommen war eine Rast unterwegs auf dem Bauernhof der Familie Reinmann in Graben. Danach ging es in flottem Tempo weiter über Wyssenried, die Wildbrücke der Bahn-2000-Strecke und durch den Oberwald zum Buchser Forsthaus, das uns die Burgergemeinde gratis zur Verfügung gestellt hatte. Hier stiessen nochmals gegen 20 Personen dazu, so dass die Küchenequipe mit der Abgabe von Chili con Carne und Dessert alle Hände voll zu tun hatte. Dank des stabilen Wetters standen auch die Aussenplätze voll zur Verfügung, so dass alle einen Platz fanden. Das Essen war vorzüglich, die Kinder hatten zudem ihren Spass bei Spielen.
Ruedi Eichenberger