Bericht: Natur und Kultur – vom Wynental ins Seetal, mit Ausstellung im Stapferhaus in Lenzburg „Geschlecht. Jetzt entdecken“
Heinz Graf übernimmt kurzfristig die von Annemarie Maurer geplante Wanderung.
In Teufenthal angekommen, stimmen wir uns auf den Tag mit Kaffee und Gipfeli ein. Nach einem kurzen Aufstieg durch sehr schönes Wohngebiet erreichen wir die Trostburg. Sie präsentiert sich prächtig, ist aber in Privatbesitz und nicht zugänglich. Wir wandern weiter durch den Liebeggerwald vorbei an den imposanten Sandsteinhöhlen zum Schloss Liebegg. Die Sandsteinhöhlen entstanden im 19. Jahrhundert, weil in der Umgebung vermehrt Steinhäuser gebaut wurden, da aufgrund der Industrialisierung in der Region die Bevölkerung wuchs. Der Abbau der Steinblöcke erfolgte von Hand und der Abtransport mit Pferde- oder Ochsen-gespannen. Die Höhlen wurden stillgelegt und die Natur eroberte das Gelände zurück.
Die Obstbäume sind schon in voller Blüte aufgrund der ausserordentlich warmen Temperaturen und das Grün des Waldes erwacht in all seinen Facetten, wirkt frisch und lebendig. Eine Freude, in der erwachenden Natur unterwegs zu sein. Die Schönheit der weniger besiedelten Landstriche des Aargaus wird einem auf dieser Wanderung gezeigt und begeistert mich persönlich sehr. Ein Blick zurück zum Schloss Liebegg zeigt, wie schön diese Gegend ist. Schloss Liebegg ist öffentlich zugänglich, wird für Anlässe und Tagungen genutzt und beherbergt das Hexenmuseum Schweiz.
Auf dem Breitenberg finden wir einen wunderschön ausgerüsteten Picknick Platz direkt bei einer Waldhütte und machen Mittagsrast in einer gemütlichen Runde. Allerhand Leckeres wird aus den Rucksäcken hervorgezaubert und auch weitergereicht. Im Gebiet der Hügel des Wynentals gibt es zahlreiche Wanderstrecken und sie machen Lust auf weitere Erkundungen in dieser Region. Deutlich sichtbar auf allem Grün sind noch die gelben Spuren des Sahara-Staubes von den kürzlichen Regenschauern. Durch einen schönen, nicht allzu grossen Waldweg erreichen wir bald Seon. Der Wanderweg führt mitten durch das Areal des Alters- und Pflegeheims Unteres Seetal mit einem schönen Park und Baumbestand sowie durch unter-schiedliche Wohngebiete der Ortschaft.
Ein Teil verlässt die Wandergruppe und fährt mit der Bahn ab Seon direkt nach Lenzburg zur Besichtigung der Ausstellung im Stapferhaus. Zu viert wandert der Rest der Gruppe weiter Richtung Lenzburg via Sigismühle und entlang des Aabachs. Vor Lenzburg erhalten wir einen guten Eindruck, wie stadtnahes Gebiet entlang des Aabachs naturnah gestaltet wurde und eine hohe Vielfalt an Pflanzen und Büschen aufweist. Es blüht und grünt, wirkt lebendig und kleinere Industriebetriebe sind wenig auffallend in dieser Umgebung. Umso überraschter sind wir beim Ankommen in Lenzburg Zentrum, praktisch immer von Grün umgeben. Das Stapferhaus direkt beim Bahnhof ist dann auch schnell erreicht.
Die Kombination von Natur und Kultur und die Möglichkeit, die Wanderung aufgrund eines Museumsbesuches abzukürzen haben sich bewährt. Die Ausstellung zeigt die Rolle von Frau und Mann in den vergangenen Jahrtausenden bis heute. Sie kommt mit einer Leichtigkeit daher, die es erlaubt, sich auch mit Kindern z.B. Geschlechtsorgane erklären zu lassen. Die Ausstellung ist nie voyeuristisch sondern interessant und vielseitig.
Nach oder vor der Ausstellung erfrischen wir uns mit kühlen Getränken im Bistro des Stapferhauses.
Danke Annemarie für die Organisation und Heinz für die gute Leitung dieses gelungenen Tages.
Christina Estermann