Frühlingswanderung von Etziken nach Herzogenbuchsee
Hinter jedem Winter
steht ein zitternder Frühling
und hinter dem Schleier jeder Nacht
verbirgt sich ein lächelnder Morgen.
Mit diesem Gedicht von Khalil Gibran begrüsste uns Vreni Rothenbühler am Sonntag 21. März 2021 oberhalb von Etziken zur ersten diesjährigen Wanderung der Naturfreunde Herzogenbuchsee. Der Himmel war bedeckt. Doch genossen die Teilnehmenden die Freiheit sehr, die sich in diesen wegen Corona beschränkten Zeiten bot. Nach kurzem Aufstieg durch den Bolwald erreichten wir den Wasserturm wo uns Paul Plüss, zuständig für die Wasserversorgung der Region, herzlich empfing und uns den Turm samt Bodenreservoir zeigen konnte. Es war beeindruckend, so viele Tonnen klares, wunderbar blaues Wasser zu sehen.
Der 40 m hohe Wasserturm von Etziken steht auf 522 m ü M. auf einem der höchsten Punkte des Wasseramts. Die Aussichtsterrasse auf dem Turm bietet einen herrlichen Rundblick zum Jura und den Alpen. Erbaut wurde der Turm 1931 und bereits zwei Jahre später zierte er als Wahrzeichen das neue Gemeindewappen von Etziken. Dass er in Etziken und nicht in Bolken zu stehen kam, liegt einzig daran, dass er geringfügig höher liegt. Heute sichert der Wasserturm die Wasserversorgung von zwölf Gemeinden. Das Turmreservoir fasst 200 m3 Wasser und wird mit 5 m3 pro Minute aus dem Bodenreservoir gespeist. Es bedient die höher gelegenen Gemeinden im Versorgungsgebiet. Die anderen Gemeinden beziehen ihr Wasser aus dem 3’150 m3 fassenden Bodenreservoir oder sie werden direkt aus den Brunnstuben versorgt.
Ein kurzer Halt beim Waldhaus der Bürgergemeinde Etziken unterhalb des Wasserturmes bot Zeit für Gespräche. Das Haus wurde nach einem Brand1986 komplett neu aufgebaut. Es kann für private Anlässe von der Bürgergemeinde Etziken gemietet werden. Danach marschierte die Schar gemütlich Richtung Aeschi. Beim höchsten Punkt der Strasse von Aeschi nach Bolken war am Strassenrand einer von ca. 200 Punkten der neuen Landesvermessung der Schweiz zu sehen. Ein Bolzen ist in einem kurzen Pfeiler unter einem unscheinbaren Schacht versteckt eingelassen, welcher auf einem Klotz von 1 m3 Beton ruht. Bestimmt wurde er mittels GPS mit einer Genauigkeit von 2 cm gegenüber allen globalen Vermessungswerken. Ausgehend von diesem Punkt wurde auch die Bahn 2000 abgesteckt.
Auf dem weiteren Weg trafen wir anstelle von Frühlingsblumen junge Familien, welche die ersten Frühlingstage mit ihren Kindern im Freien sichtlich genossen.
Um einige Geschichten reicher schlossen wir schliesslich den Nachmittag beim Bahnhof Herzogenbuchsee ab. Die Wanderung gefiel allen sehr und machte Lust auf die weiteren vielen Touren, welche die Naturfreunde Herzogenbuchsee dieses Jahr noch anbieten.
Werner Santschi